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Gesellschaft und Politik fordern die Revitalisierung der Eisenbahn zur Entlastung der Umwelt und der Unfallstatistik durch den Transfer des Verkehrs von der Straße auf die Schiene. Dieses Ziel erfordert Innovationen innerhalb der Eisenbahnbranche, eröffnet aber auch die Chance für die Einführung branchenfremder Technologien. Dabei ist es entscheidend, den Weg von der Technologie zum Produkt zu verstehen und förderliche Randbedingungen für erfolgreiche Innovationen zu schaffen. In diesem Zusammenhang sollten aber auch Zulassungsprozesse und die Definition von Bahntauglichkeit überdacht werden. Technologien, die sich in der Automobilindustrie bereits etabliert haben, bieten mit ihren Einsatzmöglichkeiten als Produkte in der Bahnbranche neue Wege zur Erhöhung des Marktanteils der Schiene.

Im Ingenieurbereich wächst die Nachfrage nach qualifiziertem Nachwuchs. Dies gilt insbesondere im Bereich des Verkehrswesens. Die Technische Universität Braunschweig ist in Niedersachsen seit 2009 die einzige Universität, an der das Fachgebiet Verkehrswesen vertieft studiert werden kann. In der Lehre wird das Angebot im Bereich Mobilität immer weiter ausgebaut, indem neue Vertiefungsrichtungen im Verkehrswesen aufgebaut werden. Ziel ist es zum einen, den Standort Braunschweig für Studierende mit Interesse am Verkehrswesen attraktiver zu machen und für die ansässige Verkehrswirtschaft den dringend benötigten Nachwuchs auszubilden, zum anderen soll bei Studierenden der Ingenieurstudiengänge das Interesse am Themenbereich Verkehr geweckt werden, indem ihnen die Vielfältigkeit verdeutlicht und ein breites Lehrangebot geboten wird. In diesem Beitrag werden die in diesem Rahmen neu entstandenen und noch entstehenden Vertiefungsrichtungen im Verkehrswesen mit dem Schwerpunkt öffentlicher Verkehr erläutert. Die in Braunschweig sehr stark vertretenen Angebote für die Studiengänge mit Schwerpunkt Automobilindustrie werden nicht dargestellt.

In der Eisenbahntechnik wurde immer versucht, die als nicht voll zuverlässig geltenden menschlichen Handlungen durch fortlaufende Automatisierung zu ersetzen, doch dies birgt gerade im Störungsfall auch Risiken. In diesem Artikel wird ein neuer Ansatz vorgestellt, durch die Einbeziehung von Human Factors in den Gestaltungsprozess von Arbeitssystemen einen Beitrag zur Leistungsfähigkeit und Sicherheit des Eisenbahnsystems zu erzielen. Die Literaturanalyse zeigt, dass deutschsprachige Forschungsergebnisse in diesem Bereich wenig verfügbar sind. Wie Erkenntnisse der Ingenieurpsychologie für die Eisenbahn genutzt werden können, wird anhand zweier Themenbereiche gezeigt, die vom Institut für Verkehrs­system­technik am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt untersucht werden: erstens die Gestaltung der Mensch-Maschine-Systeme nach Kriterien der Gebrauchstauglichkeit und zweitens die Integration menschlicher Zuverlässigkeit in den von den CENELEC-Normen vorgegebenen Sicherheitsbetrachtungsprozess.

Wachstumspotenziale sind auch bei begrenzter Infrastruktur erschließbar, wenn vorhandene Ressourcen weiter ausgeschöpft werden. Dass Wachstum bei begrenzter Infrastruktur möglich ist, hat die Veolia-Verkehr-Gruppe (früher: Connex) im deutschen Markt und weltweit durch folgende Maßnahmen und Forderungen deutlich gemacht:

– Fahrgaststeigerungen durch Angebot von Nahverkehrsnetzen im Wettbewerb mit neuen Fahrzeugen, gezieltem Marketing und flexiblem Kundenservice
– Teilnahme auch am Wettbewerb in den Bereichen Vertrieb und Tarif sowie im Fernverkehr
– Integrierte Erbringung von Schienen- und Busverkehren zur Erhöhung der Auslastung durch gemeinsame Disposition
– Einsatz von innovativen Betriebskonzepten, wie z. B. zusammengeführte Betriebsleitzentralen als Schnittstellen zu den Leitstellen der Infrastruktur, sowie rechnergestützte Betriebsleitsysteme
– Mitwirkung beim Aufbau und der Fortentwicklung von Anreizsystemen zur Erhöhung der Qualität und – bei Infrastrukturanbietern darüber hinaus – Reduzierung der Kosten
– Gelebte Kunden- und Lieferantenbeziehung zwischen Verkehrsunternehmen und Infrastrukturunternehmen bei Leistungsstörungen
– Reaktivierung von Strecken durch den Aufbau von unternehmerischen, mittelständischen Strukturen; Einwerbung von Infrastrukturfinanzierungen durch interessierte Kommunen
– Übernahme von Infrastrukturmanagement-Aufgaben
– Nutzung der Bundesnetzagentur als Schiedsrichter zur Optimierung der Schnittstelle zwischen Eisenbahnverkehrs- und Eisenbahninfrastrukturunternehmen mit Augenmaß
– Unterstützung der Bahnprivatisierung zur Herstellung von Chancengleicheit und Ausgangsposition (einschl. Instrument der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung)