Zwanzig Jahre nach der Bahnreform sollen eine Zwischenbilanz aus der Sicht eines Aufgabenträgers gezogen und Erwartungen für die Zukunft formuliert werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Regionalisierung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV). Niedersachsen hat die Verantwortung für den SPNV in den Verdichtungsräumen Braunschweig und Hannover unmittelbar kommunalisiert. Die politischen Entscheidungsträger ließen sich dabei von dem Motiv leiten, dass bereits leistungsfähige Organisationseinheiten bestanden, die über die erforderlichen Strukturen und das Know-how verfügten, um neben dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) mit Bussen, Stadt- und U-Bahnen auch den SPNV und damit den Nahverkehr insgesamt aus einer Hand ausrichten zu können. Für die Gestaltung des SPNV außerhalb dieser Verdichtungsräume wurde die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) gegründet. Derzeit bestellen die drei niedersächsischen SPNV-Aufgabenträger bei neun Eisenbahnunternehmen zusammen rund 50 Mio. Zugkilometer (Zugkm), davon entfallen gut 35 Mio. Zugkm auf die LNVG. Täglich legen die Reisenden in diesen Zügen rund 13 Mio. km zurück.