In der Eisenbahntechnik wurde immer versucht, die als nicht voll zuverlässig geltenden menschlichen Handlungen durch fortlaufende Automatisierung zu ersetzen, doch dies birgt gerade im Störungsfall auch Risiken. In diesem Artikel wird ein neuer Ansatz vorgestellt, durch die Einbeziehung von Human Factors in den Gestaltungsprozess von Arbeitssystemen einen Beitrag zur Leistungsfähigkeit und Sicherheit des Eisenbahnsystems zu erzielen. Die Literaturanalyse zeigt, dass deutschsprachige Forschungsergebnisse in diesem Bereich wenig verfügbar sind. Wie Erkenntnisse der Ingenieurpsychologie für die Eisenbahn genutzt werden können, wird anhand zweier Themenbereiche gezeigt, die vom Institut für Verkehrssystemtechnik am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt untersucht werden: erstens die Gestaltung der Mensch-Maschine-Systeme nach Kriterien der Gebrauchstauglichkeit und zweitens die Integration menschlicher Zuverlässigkeit in den von den CENELEC-Normen vorgegebenen Sicherheitsbetrachtungsprozess.