Technische Spezifikationen und Europäische Normen auf der Grundlage der EU-Interoperabilitätsrichtlinien zur Technischen Harmonisierung des Eisenbahnverkehrs sind in Europa in Kraft getreten. Die darin enthaltenden Vorgaben für die Auslegung der Bremse (ohne Parkbremse) werden erläutert und bewertet. Die Mechanik des Bremsvorgangs ist die Betrachtungsgrundlage. Mit der Vorgabe minimaler momentaner Verzögerungen (Verzögerungsprofile) kann die Auslegung und Bewertung des Bremsvermögens der Fahrzeuge erfolgen. Dazu sind die momentanen Brems- und Fahrzeugwiderstandskräfte zu berechnen. Aus der momentanen Bremsverzögerung ist der erforderliche Kraftschluss Rad/Schiene zu bestimmen. Auf die bisherige empirische Methode der Bremsbewertung nach UIC-Merkblatt 544-1 für den konventionellen Verkehr wird noch nicht verzichtet. Ganzheitlich denkend sind auf physikalischer Grundlage die Berechnungsmethoden zur Auslegung der Bremsen für Schienenfahrzeuge abzustimmen.